Ihre Webseite für die Dunkelfeldmikroskopie und Enderlein
Mitgliederzugang Home ::  Impressum ::  Kontakt ::  Inhalt ::  Blutbilder ::  Dunkelfeld-Therapeuten ::  Suchen Die. 15. Jan. 2013 18:20   
Menü

Sprache (language)


Lexikon > Prof. Enderleins kleines Lexikon > Blutzellen

Blutbestandteile

Blutzellen  Normales, gesundes Blut, wovon der Mensch zirka 5 Liter besitzt, besteht aus einem flüssigen Anteil, der Blutflüssigkeit (auch Blutplasma genannt) und aus einem Teil mit Blutzellen (auch Blutkörperchen genannt). Die Blutflüssigkeit macht zirka 55 Prozent des Blutes aus und die Blutzellen 45 Prozent. Es gibt rote Blutkörperchen, Blutplättchen und weisse Blutkörperchen.


Rote Blutkörperchen

Erythrozyten sind Zellen ohne Organellen, die aufgrund des fehlenden Nucleus nicht mehr zur Zellteilung fähig sind. Die gelegentlich noch Reste von Kernmaterial enthaltenden frühen Erythrozyten bezeichnet man als Retikulozyten.
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind unter anderem für den Transport des Sauerstoffes von der Lunge in den ganzen Körper verantwortlich. Pro Liter Blut gibt es rund 5000 Milliarden rote Blutkörperchen. Die Lebenszeit der Erythrozyten in der Blutbahn beträgt rund drei Monate.
Die spezielle Form der Erythrozyten vergrößert die Oberfläche der Zellen und verbessert dadurch den Gasaustausch. Zusätzlich wird die Flexibilität verbessert, was den Erythrozyten ermöglicht, durch Kapillaren zu wandern, deren Durchmesser kleiner ist als sie selbst. Im Falle des Passierens enger Kapillaren können sich Erythrozyten verformen und im Rahmen der Pseudoagglutination zu sogenannten Rouleaux zusammenlagern, um die Gefäße zu passieren.
Ein unter der Zellmembran befindliches und in diese einstrahlendes dichtes strukturgebendes Netz von Filamenten ermöglicht das Aufrechterhalten der bikonkaven Form; einige Proteine wie Spektrin oder Ankyrin sind für die Struktur essentiell.

Blutplättchen

Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind die kleinsten Blutzellen. Jeder Mensch besitzt pro Liter Blut 200-300 Milliarden dieser Zellen. Die Aufgabe der Blutplättchen besteht darin, bei Verletzung eines Blutgefässes die Gefässwand abzudichten. Sie spielen also bei der Blutstillung eine wichtige Rolle. Thrombozyten verweilen etwa zehn Tage in der Blutbahn.Sie bestehen aus verschiedenen Granulumtypen, Ribosomen, Glykogenbestandteilen, dem Granulomer und einer granulumfreien peripheren Zone, dem Hyalomer. Das Hyalomer enthält kontraktile Mikrofilamente, die aus Aktin, Myosin und Tropomyosin bestehen. Zum Granulomer gehören Mitochondrien, Glykogenvesikel, Lysosomen, dichte Granula und helle Alpha-Granula, die u.a. den von-Willebrand-Faktor, Fibronektin, Thrombospondin, den Blutblättchen-Wachstumsfaktor (PDGF) und ein heparinneutralisierendes Protein enthalten. Thrombozyten verfügen über Enzyme der Glykolyse, der Atmungskette, des Pentosephosphatzyklus, des Citratzyklus und über ATPase. 


Weisse Blutkörperchen

Bei den weissen Blutkörperchen gibt es verschiedene Untergruppen, die im Mikroskop sehr gut voneinander unterschieden werden können. Es sind dies die so genannten Granulozyten (der Name kommt daher, weil sie im Zellinnern kleine Körnchen, «Granula», enthalten), die Monozyten und die Lymphozyten. Der Mensch hat pro Liter Blut rund 5-10 Milliarden dieser weissen Blutkörperchen. Sie stellen gleichsam eine Verteidigungslinie des Körpers gegen mögliche Krankheitskeime, gegen Infektionen und auch gegen Krebs dar. Die Monozyten und Granulozyten töten Bakterien zum Beispiel dadurch, dass sie sie auffressen. Ein Teil der Lymphozyten hilft den Granulozyten bei dieser Arbeit, vor allem als «Manager» im Hintergrund. Eine andere Art von Lymphozyten (die B-Lymphozyten) bildet Abwehrstoffe (Antikörper) gegen Infektionserreger wie etwa Bakterien oder Viren. Die Lebenszeit der weissen Blutkörperchen in der Blutbahn ist sehr unterschiedlich und hängt von deren Aufgabe und Einsatz ab. Im Gegensatz zu Erythrozyten sind Leukozyten amöboid beweglich und können aktiv aus dem Blutstrom in verschiedene Zielgewebe einwandern. Diesen Vorgang bezeichnet man als transepitheliale Migration.

Das Knochenmark als Blutfabrik

Die Blutzellen werden ständig im Knochenmark neu gebildet. Alle Blutzellen entstehen aus unreifen Zellen, den Keimzellen aller Blutkörperchen  den sogenannten Stammzellen. Sie entwickeln sich über verschiedene Zwischenstufen und differenzieren sich zu den verschiedenen oben besprochenen Blutkörperchen aus. Erst wenn diese Vorläuferzellen zu Blutzellen ausgereift sind, treten sie aus dem Knochenmark in die Blutbahn über.

Grundsätzlich befindet sich das Knochenmark im Inneren der Knochen. Das blutbildende rote Knochenmark füllt beim Säugling praktisch alle Knochen aus. Im Verlauf des Lebens wird ein Teil des Blut bildenden Knochenmarks durch Bindegewebe und Fettgewebe ersetzt. Daraus entsteht das gelbe Knochenmark, auch Fettmark genannt.

Beim Erwachsenen dient vor allem noch das Knochenmark von flachen Knochen wie Wirbeln, Brustbein und Becken als Blutfabrik. Unter verschiedenen Krankheitsbedingungen können sich die Bildungsorte jedoch auch wieder auf das Mark der anderen Knochen ausweiten.